Es ist der Stadtteil mit den meisten Buchhandlungen, den schönsten Altbau-Prachtbauten und dem alteingesessenen intellektuellen Bürgertum der Hansestadt: In Hamburg Eppendorf trifft derzeit urbaner Nachzug auf die Helden der Studentenbewegungen.
Der sehr gepflegte Stadtteil mit dem weltbekannten Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (kurz: UKE) liegt zentral nordwestlich der Außenalster und verfügt über ein dichtes Netz an Naherholungsgebieten neben herrlicher Architektur und mondänen Ladenzeilen.
Hier erfahren Sie, welche königlichen Tiere hier mietfrei wohnen, warum Stolpersteine zum Stadtteilbild gehören und welche Parks das Leben hier besonders lebenswert machen.
Hamburg Eppendorf: Zahlen & Fakten
Wissenswertes über Eppendorf
Die Lage macht's
Der Stadtteil liegt westlich der Alster und nördlich vom noblen Harvestehude. Der Bachlauf der Tarpenbek bildet die Grenze zu Alsterdorf und Groß-Borstel. Mühlenteich, Isebekkanal und kleinere Alsterzuläufe lockern die städtische Atmosphäre durch liebevoll angelegte Brücken und Spazierwege am Wasser auf. Südlich findet sich das große Universitätsklinikum, welches Dreh- und Angelpunkt für eine der größten deutschen medizinischen Fakultäten ist.
Die Anfänge
Den genauen Werdegang kennt kaum jemand - allerdings ist Eppendorf historisch betrachtet das älteste Dorf von Hamburg. Da bereits 1164 die Ortschaft urkundlich erwähnt wurde, ist die Wortherkunft aus dem altgermanischen "epen", am Wasser gelegen, möglich.
Zur Zeit der Renaissance war Eppendorf im Wesentlichen als Ortschaft rund um Klöster der Zisterzienserinnen bekannt. Mit der Reformation wurde aus Eppendorf Teil einer evangelischen Stiftungsgemeinschaft. 1832 wurde Eppendorf unter hamburgische Verwaltung gestellt. In der Folge siedelten sich Bauern und Handwerker zwischen den Klostermauern auf der einen Seite, und dem historischen Hamburg auf der anderen Seite an. So entstand eine immer engere bauliche Bindung an die Stadtmauern.
Salonkultur und einmalige Fassaden
Im Verlauf des 19.Jahrhunderts wurde es Mode unter den reichen Hamburger Kaufleuten, einen Landsitz in Eppendorf zu bauen und dort die Wochenenden oder Sommermonate zu verbringen. Durch diese gutbürgerliche Oberschicht zogen Bedienstete, Lehrer und Gesellschafter nach, es entstand rasch eine Salonkultur in Eppendorfer Wohnräumen, die auch heute noch gepflegt wird. Zu diesen Salonabenden und zum gepflegten, kultivierten Leben gesellten sich mehr und mehr jüdische Mitbürger. Ihre Deportationen und Zwangsenteignungen finden sich heute durch viele sogenannte Stolpersteine im Straßenpflaster des Stadtteils dokumentiert.
Eppendorf ist ein Stadtteil mit einer sehr bewegten menschlichen Geschichte und politischem Engagement, die sich über Jahrhunderte nachverfolgen lässt. Besonders zur Zeit der Studentenunruhen zog es junge, aufgeklärte Menschen in das verkehrsgünstig gelegene Viertel - bis heute gibt es ein besetztes Haus mitten zwischen den Prestige-Bauten.
Durch die Nähe zum Klinikum blieb der größte Teil Eppendorfs von den Bombenangriffen verschont, so dass heute herrliche Fassaden den Glanz und Charme des Quartiers ausmachen.
Wohnen & Leben in Eppendorf
Wo auch die Schwäne gerne überwintern
Die Schwäne der Hansestadt Hamburg sind ein lebendiges Kulturdenkmal. Im Sommer sind sie auf der Alster unterwegs und erfreuen jeden Spaziergänger - doch im Winter werden sie umgesiedelt ins Winterquartier in Eppendorf. Der Mühlenteich beherbergt Hamburgs schnatterndes Wahrzeichen und ist mit seiner gepflegten Grünanlage eines der Herzen Eppendorfs. Im Haynspark können sich auch Kinder auf ausgedehnten Spielplätzen austoben. Die vielen Parks und kleinen Grünstreifen in Eppendorf haben zu einer Picknick-Kultur geführt, die von den umliegenden Restaurants mit vielen To-Go-Angeboten unterstützt wird.
Schlemmen, shoppen, sehen & gesehen werden
Eppendorf verfügt über eine hervorragende Infrastruktur und hat mit dem Bahnhof der Kellinghusenstrasse einen wichtigen Knotenpunkt des Nahverkehrsnetzes. Im Sommer hält sogar der Alsterdampfer auf seiner Linienfahrt zwischen Jungfernstieg und Winterhude am Mühlenteich. Eppendorf umfasst ein Gebiet von nur 2,7 Quadratkilometern und beherbergt knapp 25.000 Einwohner.
Auf dem Eppendorfer Landstrassenfest treffen jährlich bis zu 300.000 Besucher zusammen, es ist eines der größten Straßenfeste und führt mitten durch die belebte Flaniermeile aus eleganten Boutiquen, angesagten Bars und schönen Restaurants. Die Promi-Dichte in Eppendorf ist bekannt - wahre Hamburger nicken nur anerkennend, wenn wieder ein Gesicht aus Film, Funk und Fernsehen vorübergeht. Die Region ist bekannt für Reichtum - aber auch für ein gewisses Understatement.
Das schöne Leben
Wer hier lebt, lebt gut. Die Wohnungen des üppigen Altbestandes sind häufig in der Hamburger Bauweise angelegt und verfügen über lange Flure und lichtdurchflutete Zimmer. Die Bebauung ist zeitweilig dicht, aber nie dunkel. Auch die kleinen, ruhigeren Seitenstraßen, die teilweise noch über klassisches Kopfsteinpflaster verfügen, zeichnen sich durch Weite und Helligkeit aus. Schöne Wege entlang der Parks führen zu Schulen und Kindergärten, die über eine gehobene Ausstattung verfügen.
Für den täglichen Bedarf ist in Eppendorf alles fußläufig zu erreichen - sei es das Buch von der Bestsellerliste, der Besuch beim Chiropraktiker oder das Olivenöl vom griechischen Bio-Bauern. Auf dem nahe gelegenen Isemarkt oder dem Markt auf dem Marie-Jonas-Platz treffen sich zu den Öffnungszeiten Anwohner und Stadtteiltouristen.
Mit dem Holthusenbad hat Eppendorf ein eigenes, großes Schwimmbad mit erlesener Wellness- und Saunalandschaft, der älteste Ruderclub Hamburgs hat in Eppendorf sein Quartier und wer eines der professionellen Yogastudios im hippen Stadtteil besucht, will hier nie wieder wegziehen.
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