St. Pauli ist als das Vergnügungsviertel Hamburgs weltberühmt, doch der Stadtteil hat mehr Attraktionen als Reeperbahn und Große Freiheit zu bieten.
Der Stadtteil im Bezirk Hamburg-Mitte besticht mit seiner Lage nah am Zentrum und die Landungsbrücken am Nordrand des Hamburger Hafens sorgen einerseits als Verkehrsknotenpunkt für eine gute Anbindung innerhalb der Stadt und verleihen dem Viertel gleichzeitig ein maritimes Flair.
St. Pauli genießt in Hamburg Kult-Status nicht zuletzt durch den gleichnamigen Fußballclub am Millerntor-Stadion und zeichnet sich durch seine Kontraste aus.
Die englische Zeitung The Guardian kürte St. Pauli 2012 gar zu einem der "fünf lebenswertesten Orte der Welt". St. Pauli ist ein Stadtteil, der sich beständig im Wandel befindet und immer für eine Überraschung gut ist.
Hamburg St. Pauli: Zahlen & Fakten
Wissenswertes über St. Pauli
Geschichtliches
Benannt wurde der Stadtteil nach der dem Apostel Paulus gewidmeten St.-Pauli-Kirche, die aber aufgrund der Verlegung der Stadtteilgrenzen seit 1938 zum Nachbarviertel Altona gehört. Ursprünglich hieß das Gebiet Vorstadt Hamburger Berg und lag außerhalb des Stadtwalls. In Gedenken der einstigen Hügellage sagt man noch heute "auf St. Pauli", auch wenn die Hügel selbst längst abgetragen wurden. Der Hamburger Berg fungierte zunächst als ein Sammelbecken für alles, was innerhalb der Stadtmauern nicht erwünscht war, und es gab noch bis ins 17. Jahrhundert ein Besiedlungsverbot.
Hier ließen sich hauptsächlich Gewerbe und Handwerksbetriebe nieder, die Geruch, Lärm oder Schmutz verursachten, wie Gerbereien und Brennereien. Die Anfänge der Reeperbahn gehen bis in diese Zeit zurück, hatten doch die "Reepschläger" oder Seilmacher hier ihre Betriebe angesiedelt und auch die als unschicklich geltenden Amüsierbetriebe fanden vor den Toren der Stadt eine Heimat. Der Spielbudenplatz entstand aus einem hier ansässigen Jahrmarkt, um den sich nach und nach Tanzlokale und Gaststätten gruppierten. Unter der französischen Besetzung Hamburgs zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Hamburger Berg abgerissen, nach Abzug der Truppen Napoleons aber schnell wieder aufgebaut. Ein Teil des Hamburger Bergs wurde als der heutige Stadtteil Neustadt in die Hansestadt eingegliedert und 1833 erhielt der restliche Teil erstmals den Namen Vorstadt St. Pauli. Offiziell wurde St. Pauli erst 1894 zu einem Stadtteil von Hamburg.
St. Pauli erfindet sich neu
St. Pauli war schon immer besser als sein zweifelhafter Ruf und um das berühmt-berüchtige Rotlichtviertel ranken sich unzählige Mythen. Bereits in den 1960er Jahren erlebte St. Pauli einen Aufschwung, der mit den Auftritten einer damals noch unbekannten, heute legendären Musikgruppe zusammenhing: Im August 1960 spielten The Beatles zum ersten Mal unter diesem Namen ein Konzert im Stripclub Indra an der Großen Freiheit. Bald gehörten die Liverpooler zum festen Programm und lockten ein junges musikbegeistertes Publikum auf die anrüchige Reeperbahn. Dem Andenken an dieses Stück Musikgeschichte auf Hamburger Boden wurde der Beatles-Platz gewidmet.
Ab den 1980er Jahren sorgten Musicals, Theater und Kabarett für eine wachsende kulturelle Bedeutung, die das Image von St. Pauli wandelte. Heute sind hier auf engstem Raum einige der besten Musik-Clubs und Veranstaltungsstätten der ganzen Stadt angesiedelt, wie das Gruenspan, der Mojo Club, das Docks oder die Große Freiheit 36.
Wohnen & Leben in St. Pauli
Das Herz von St. Pauli
Von der "sündigsten Meile der Welt" mit ihren Nachtclubs und Bars ist es nur ein Katzensprung zu den weitläufigen Messehallen oder dem hippen Karolinenviertel.
Überraschend ist, wie grün St. Pauli mit seinen paradiesischen Parks, wie dem Planten un Blomen oder dem Alten Elbpark, eigentlich ist. Auf kleiner Fläche bietet das Viertel alles, was das Herz begehrt.
So erfreuen sich auch Anwohner immer wieder aufs Neue über den sagenhaften Ausblick auf den Hafen und die Landungsbrücken im Alten Elbpark oder vom Stintfang aus. An Heimspieltagen des legendären Kiezclubs am Millerntorstadion herrscht König Fußball mit einer familiären, nachbarschaftlichen Atmosphäre im ganzen Viertel mit unzähligen Kneipen zum Fußball Gucken. Und findet gerade der vierteljährliche Dom auf dem Heiligengeistfeld statt, kann man auch dort das einzigartige St. Pauli-Gefühl direkt nebenan erleben.
Schmuckstücke der Architektur
Kontrastreich ist auch St. Paulis Architektur. Die klassisch nordischen Backsteingebäude gehören untrennbar zum Stadtbild Hamburgs. St. Pauli wartet mit architektonischen Schätzen der sogenannten Backsteinromanik auf, beispielsweise der zwischen 1893 und 1895 errichteten Friedenskirche. Fälschlicherweise wird die kunstvoll gestaltete Davidwache zur Backsteinromanik gerechnet, die jedoch nach Entwürfen des Architekten Fritz Schumacher 1914 im Stil des Expressionismus erbaut wurde.
Ein Großteil der Gründerzeitarchitektur St. Paulis wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, im Karolinenviertel sind aber vielerorts noch Häuser aus dieser Zeit erhalten. Eine bauliche Besonderheit, die im Karolinenviertel verbreitet ist, sind die sogenannten Terrassenhäuser, die im 19. und 20. Jahrhundert aufgrund der engen Bebauung angelegt wurden.
Mit dem Heinrich-Hertz-Fernsehturm, einem der Wahrzeichen der Hansestadt, befindet sich zudem das höchste Gebäude der Stadt in St. Pauli und prägt die Skyline. Einen markanten Blickpunkt bilden seit 2012 am Ost-Eingang der Reeperbahn die Tanzenden Türme. Auch Tango-Türme genannt, ähneln diese beiden Hochhäuser einem tanzenden Paar und haben mit ihrer ausgefallenen, verspielten Bauweise dem Viertel ein neues Gesicht verliehen.
Szene-Quartier mit kreativem Flair: das Karolinenviertel
Von seiner charmantesten Seite zeigt sich St. Pauli im Karolinenviertel. Im Norden von St. Pauli zwischen Heiligengeistfeld, dem Millerntorstadion und dem Messegelände, markiert das liebevoll Karo-Viertel genannte Quartier den Übergang zum Schanzenviertel.
Das Karolinenviertel galt lange Zeit als eines der ärmsten Viertel der Hansestadt. Damit einher ging allerdings, dass sich hier wegen der günstigen Mieten vor allem Künstler, Studenten oder Gastarbeiter niederließen und das Viertel in den 1990er Jahren neu belebten.
Heute präsentiert sich das Quartier rund um die zentrale Marktstraße bunt, multikulturell und quirlig. Vor allem die Kunst- und Kreativ-Szene prägt das Viertel und viele Kunstgalerien, Modelabels oder Designer-Shops sowie Kunstprojekte wie das Wohn- und Atelierhaus Vorwerkstift bestimmen das Bild. Abgerundet wird das Karolinenviertel von gemütlichen Cafés, facettenreichen Restaurants und geschmackvollen Bars.
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